Die Ratten, Tragikomödie v. Gerhard Hauptmann

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Die Putzfrau Henriette John hat ihren Sohn Adalbert bereits acht Tage nach seiner Geburt verloren. Schuld daran waren Armut und unhygienische Verhältnisse im riesigen Mietshaus am Alexanderplatz. Als sich nun das Dienstmädchen Piperkarcka umbringen will, weil sie ein uneheliches Kind erwartet, kauft die John der werdenden Mutter ihr Kind ab und gibt es als ihres aus. Doch der Schwindel kommt heraus und stürzt viele Menschen ins Unglück. Das wohl berühmteste Stück Hauptmanns, des wichtigsten Vertreters des deutschen Naturalismus, wurde 1911 in Berlin uraufgeführt und beschreibt nicht nur das Elend in „Babylon Berlin“, sondern kontrastiert die harte Realität reizvoll mit der Parallelhandlung um den Theaterdirektor Hassenreuter, der auf dem Dachboden des Mietshauses einen Kostümfundus unterhält, und zwischen Theater und Realität klar trennt. Ob das geht, fragt sich nicht nur das Theater Hof…

Brigadoon, Musical v. Frederick Loewe

Die New Yorker Jungs Tommy und Jeff sind auf einer Wanderung in den schottischen Highlands unterwegs, als plötzlich aus dem Nebel ein verwunschenes Dorf auftaucht: Brigadoon – eine Siedlung wie aus einer anderen Zeit, die auf keiner Karte verzeichnet ist. Tommy erfährt zufällig von dem Zauber des Ortes, der nur alle einhundert Jahre für vierundzwanzig Stunden in der Realität auftaucht. Verlässt einer der Bewohner das Dorf, wird Brigadoon für immer und ewig versinken... Ein modernes Märchen über Abenteurer, Freundschaft, Sehnsucht und die wundervolle Kraft der Liebe. Mit „Brigadoon“ ist Frederick Loewe und Alan Jay Lerner, den Machern von „My Fair Lady“, 1947 ihr erster Broadwayerfolg gelungen, welcher in den 50er Jahren mit Gene Kelly in der Hauptrolle auf den Kinoleinwänden weltweit zu sehen war. Übrigens geht die Idee zu dem Musical auf ein verschwundenes deutsches Dorf namens Germelshausen in Thüringen zurück. Das Theater Hof konnte sich wegen seines guten Rufs in der Musical-Fachwelt die Rechte der Erstaufführung der neuen deutschen Fassung dieses Broadway-Hits sichern und bietet dem Hofer Publikum die exklusive und seltene Gelegenheit, dem mysteriösen Brigadoon live zu begegnen - dafür müssen Sie nicht mal einhundert Jahre warten!

Fallstaff, Oper v. Guiseppe Verdi

Im spießbürgerlichen Windsor ist was los! Im Gasthof „Zum Hosenbande“ ist ein echter Anarchist, der nichts von spießbürgerlicher Moral wissen will, abgestiegen: Sir John Falstaff. Der dicke schlitzohrige Ritter liebt das Leben, die Frauen und einen guten Tropfen Wein. Allerdings gibt es ein kleines Problem: Seine Taschen sind leer und irgendwie muss die Lust am Leben und Alkohol schließlich finanziert werden! Aber Falstaff wäre nicht Falstaff hätte er nicht eine Lösung: Gleich zwei Damen lässt er gleichlautende Liebesbriefe zukommen, um sie um ihr Geld zu bringen. Jedoch hat er nicht mit der Schlauheit der gewitzten Damen und ihrer Freundinnen gerechnet, die Falstaffs Traum von Geld und Liebesabenteuern in einen Albtraum zu verwandeln wissen. 52 Jahre nach dem schmählichen Erfolg seiner ersten komischen Oper und unzähligen erfolgreichen Werken wie „La Traviata“, „Rigoletto“ und „Aida“ machte sich der fast 80jährige Giuseppe Verdi an die Komposition der Komödie „Falstaff“. Die Uraufführung dieser echten Ensembleoper, die es versteht, den Spaß und Witz der Ausführenden direkt ins Publikum zu übertragen, wurde 1893 ein riesiger Erfolg. Mit „Falstaff“ begegnet das Publikum einem ganz neuen Verdi, nichts von Melancholie und Dramatik, sondern pure Lust am Leben und Spaß an Humor. Die Aufführung findet in deutscher Sprache statt.